Rundweg "Hexentanzplatz" - Treseburg -
"Hirschgrund"
Unsere Gesamtbewertung:
4,5 von 5 Sternen
Schwierigkeitsgrad "schwer"
innerhalb der Kategorien:
Mittelgebirge/
Ganztagestour
(mehr Bilder finden Sie weiter unten auf dieser Seite im Rahmen einer "Fotostrecke")
Das sagenumwobene Bodetal im östlichen Harz gilt als schönste
und größte Felsenschlucht nördlich der Alpen. Kaum ein begeisterter
Wanderer im deutschsprachigen Raum, der sie nicht kennt und liebt.
Schon Goethe hat sie drei Mal durchwandert (1783, 1784, 1805), und
auch uns zieht es immer wieder in dieses Gebiet nahe dem Ort Thale
in Sachsen-Anhalt. Diese traumhafte Landschaft mit ihren bizarren
Felsformationen, berauschenden Farben, mystischen Lichtspielen,
plätschernden Wassern und duftenden Wäldern verzaubert, heilt
und inspiriert Körper, Geist und Seele - und bietet Gelegenheit für
Outdoor-Aktivitäten verschiedenster Art und Schwierigkeitsgrade
vom gemächlichen Wandern auf relativ ebener Waldstrecke übers
Bergwandern bis hin zum Sportklettern und Mountainbikefahren.
Natürlich gibt es viele Varianten, das Bodetal wandernd zu erkunden.
Wir persönlich bevorzugen eine Rundstrecke von ca. 20 km Länge,
deren Ausgangspunkt der Hexentanzplatz ist. Nach einem kurzen
Abstecher zum sehenswerten Aussichtspunkt "La Viereshöhe"
geht es am Pfeilsdenkmal vorbei durch den Wald zum Abstieg am
"Weißen Hirsch". Man kommt in Treseburg heraus und beginnt
dort die Wanderung durchs eigentliche Bodetal am Flüsschen
Bode entlang: Bodekessel – Teufelsbrücke – Jungfernbrücke.
Der technisch und konditionell recht anspruchsvolle Aufstieg
findet im "Hirschgrund" statt. Insgesamt jedes Mal wieder ein
wunderschönes Erlebnis, das einem das Herz vor Freude
überlaufen lässt.
Länge
20 km
Landschaft
Abwechslungsreich, bewaldete Felsenschlucht mit alpinem Charakter,
Flusslauf im Tal (z. T. Wildwasser), ebene Waldabschnitte auf dem Bergkamm.
Streckenführung
Große Vielfalt an Wegen und Eindrücken, viele Aussichtspunkte mit
tollem Ausblick, Felsplateau mit Bergpanorama, Waldwege, schmale,
gewundene Ab- und Aufstiege, Dorfdurchquerung, Holzkonstruktionen
in luftiger Höhe, "Uferpromenade", historische Brücken.
Viele Einkehrmöglichkeiten am Hexentanzplatz, in Treseburg,
direkt im Bodetal und im nahen Thale. Es gibt aber auch
ausreichend Tische und Bänke zur Rast am Wegesrand.
Picknick an vielen Uferstellen möglich und wunderbar romantisch.
Streckenzustand
Das Bodetal ist von Murgang (Steinschlag und Erdrutsche) bedroht.
Immer wieder rutschen riesige Hangteile Richtung Fluss hinab und
verschütten dabei gelegentlich auch Wegabschnitte. Die schwersten
Schäden werden gewissenhaft von den Verantwortlichen behoben,
aber dennoch holt sich die Natur nach und nach das Terrain zurück,
so dass sich das Wandern an manchen Stellen beschwerlich oder
gelegentlich auch gefährlich gestaltet.
Je nach Sichtweise kann man genau diese recht abenteuerliche,
urige und spannende Beschaffenheit allerdings auch als
besonderen Flair des Weges betrachten.
Die Strecke ist an gefährlichen Stellen - außer an den Auf- und
Abstiegspfaden - so weit möglich mit Geländern gesichert.
Die Beschilderung ist durchgängig gut erkennbar. Lediglich
in Treseburg ist nicht auf Anhieb ersichtlich, dass man
der Landstraße kurz durch das Dorf folgen muss,
um anschließend wieder an die Bode zu gelangen.
Schwierigkeitsgrad
Insgesamt "schwer" aufgrund der Kilometerzahl.
Technisch gesehen zwar relativ leicht zu Beginn und mittel
im mittleren Abschnitt, aber technisch und konditionell
anspruchsvoll beim abschließenden Aufstieg.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich!
Erforderliches Equipment
Rucksack mit Proviant für einen ganzen Tag, am
besten knöchelhohe Wanderschuhe (beim Aufstieg wird
nicht gewandert, sondern eher über Geröll und Fels gekraxelt),
beim Auf- und Abstieg ist ein Stock sehr hilfreich.
Familientauglichkeit
Nur bedingt!
Hier weichen wir mit unserer Einschätzung sicherlich von vielen
anderen Ratgebern ab, aber aus unseren Beobachtungen und als
Eltern von drei Kindern möchten wir ausdrücklich davon abraten,
das Bodetal und explizit den Abstieg "Weißer Hirsch" sowie den
"Hirschgrund" mit jüngeren Kindern zu begehen.
Den Talweg selbst, also die Strecke direkt an der Bode entlang,
kann man mit lauffreudigen Kindern sicherlich wagen, wenn man
sie gut im Auge behält. Die steilen, felsigen, serpentinenartigen
und schmalen Pfade wie "Weißer Hirsch", "Hirschgrund" oder
"Brunhildeweg" dagegen erfordern nicht nur bei feuchtem
Untergrund extrem viel Konzentration und Vorsicht.
Das Verhalten vieler Eltern, selbst Kinder im Vorschulalter hier
bereits ungezügelt herumturnen und vorwegrennen zu lassen,
finden wir dezent ausgedrückt unverantwortlich.
Da man sich auch als Erwachsener ggf. Abstützen/ Abfangen
und den Weg vor sich genau erkennen muss, halten wir auch
das Tragen von Kindern auf genannten Wegen für zu gefährlich.
Für Buggys oder Kinderwagen ist das gesamte eigentliche
Bodetal samt Auf- und Abstiegswegen NICHT geeignet.
Ebenso sollte man wegen der Enge auf den schmalen Höhenwegen -
auch im Interesse anderer Bergwanderer - auf das Mitführen mehrerer
Hunde nach oben oder unten verzichten. Wir persönlich lieben
Hunde, aber bitte bedenken Sie, dass es nicht wenige Menschen
mit Angst vor Hunden gibt, und an Orten wie diesen ist eben
kein Ausweichen möglich, was bei manch einem Panik erzeugt!
Tipps
Wer dem touristischen "Massendurchtrieb" entgehen will, sollte
auf keinen Fall Sonn- oder Feiertags das Bodetal besuchen!!
Überhaupt empfiehlt es sich, nach dem Genuss des grandiosen Ausblicks
möglichst schnell dem volksfestartigen Geschehen am "Hexentanzplatz"
mit all den Gaststätten und Souvenirshops zu entfliehen.
Keine Bange: Nach nur wenigen Hundert Metern Weges lässt man
den Trubel hinter sich und findet sich (wochentags) plötzlich in
einer fast menschenleeren Idylle wieder. Gleiches gilt, wenn man
das Bodetal von Thale aus erkundet und die Freizeitanlagen
am Fluss erst einmal passiert hat.
Von Thale aus führt eine moderne Seilbahn hinauf zum Hexentanzplatz.
Wer sich nicht sicher ist, ob er den Aufstieg (noch) bewältigen kann,
sollte nicht zu spät dort sein, um mit einer der Gondeln
(z.T. mit Glasböden) hinauf zu fahren.
Vor der Anreise zum Bodetal empfehlen wir dringend, sich
über den Zustand der Strecke zu informieren, um sicherzustellen,
dass diese auch wirklich in Gänze begehbar ist oder ob Abschnitte
aufgrund von Murgang oder anderen Schäden vorübergehend
gesperrt werden mussten, da es teilweise keine Alternativrouten
gibt, so dass man zur Umkehr gezwungen wäre.
Darüber hinaus muss man damit rechnen, dass in den
Wintermonaten (ca. November bis April) das Bodetal für
Wanderer komplett gesperrt ist.
Die Parkgebühren auf dem Großparkplatz am Hexentanzplatz
sind recht teuer. Wer unserem Tourvorschlag folgt, muss eine
Tagespauschale von ca. 7 € entrichten. Die Kosten pro Stunde
betragen etwa 4 €, so dass jeder Wanderer automatisch in die
Tagespauschale fällt.
GEHEIMTIPP: Irgendwann (leider nie exakt zur gleichen Zeit)
in der Dämmerung wird die Kasse geschlossen und die Schranke
geöffnet, so dass man legal in den Genuss kostenfreien Parkens
kommt. Einige gesparte Euros, die man vielleicht lieber noch in
ein Getränk oder dergleichen bei der Gastronomie am Platz
investieren möchte?!
Foto-Streckenbeschreibung
(Bilder bitte anklicken, um sie im Großformat zu betrachten)
Panoramablick am Hexentanzplatz.
Hier tummeln sich bei gutem Wetter
unzählige Touristen, die die Cafés,
Souvenirshops und Aussichtspunkte
stürmen, um gleich darauf wieder in
Bussen und Pkw zu verschwinden.
Wer in Ruhe den wunderbaren
Ausblick genießen möchte,
sollte wochentags, außerhalb
der Ferien und abends
herkommen.
Großartiger Blick vom "Hexentanzplatz" auf die imposante Felsenschlucht des
Bodetals.
Gelegentlich erhascht man hier auch einen Blick auf mutige Sportkletterer, die
mit viel
Geschick, Kraft und Magnesia an den Händen die Wände erklimmen.
Ralf voller Vorfreude
auf
die weitere Tour am
ersten Aussichtspunkt
nach dem
"Hexentanzplatz",
der "La Viereshöhe".
Bereits hier hat man es
mit bedeutend weniger
Touristentrubel zu tun.
Schade für alle, die nach
einem kurzen Blick übers
Geländer vom Bodetal
nicht viel mehr sehen als
die Souvenir-Shops und
Lokale direkt am Parkplatz.
Frühlingshafte Eindrücke eines
Frühherbsttages in den Bergen
überm Bodetal. Wer den Abstieg
"Weißer Hirsch" wählt, wandert
nach Verlassen der La Viereshöhe
erst einmal recht gemütlich für
ca. sechs Kilometer ohne
nennenswerte Höhendifferenzen
durch ein Waldgebiet auf dem Bergkamm. Ein hübscher, aber
völlig unspektakulärer Abschnitt.
Der "Weiße Hirsch"
dagegen ist ein
echtes Schmuckstück
von Wanderpfad.
Schmal und steil führt er
hinunter ins Tal zum Ort
Treseburg, den man ein
kleines Stück durchquert,
um dann über eine kleine
Brücke zum eigentlichen
Bodetal-Wanderweg
zu gelangen.
Mit ein wenig Glück erwischt man auch
im Herbst
einen so sonnigen, milden
Tag, der das sonst
eher robuste
Wanderoutfit überflüssig macht
und der von wilden Obstbäumen
gesäumten,
geschwungenen
Strecke stellenweise sogar
ein
mediterranes Flair verleiht.
Müdes Herz
So dein müdes Herz begehrt,
sich dem Herbste zu ergeben,
um von Wehmut unbeschwert
leicht und frei davon zu schweben,
öffne ihm ein Fenster sacht,
lass es Frühlingssehnsucht riechen,
einen Hoffnungsstrahl mit Macht
in die welke Seele kriechen.
©
Leilah Lilienruh, 2007
Tja, und dann ist man drin im Bodetal, das seinen Namen dem Flüsschen schuldet,
das mancherorts lieblich zwischen den Felswänden und Ufersäumen dahinplätschert
und an anderer Stelle einem tosenden Gebirgsfluss gleicht.
Hier sieht man die Bode am Wanderweg unweit von Treseburg, der für einige
Kilometer
noch recht breit und leicht begehbar ist: Noch strömt sie sanft und gemächlich
vor sich
hin, umspült hier und da ein paar kleine Inselchen oder hüpft über Stämme und
Steine.
Ihr Rauschen begleitet den Wanderer durchs gesamte Tal bis nach Thale hin
bzw.
bis zum gewählten Aufstieg.
Kurze Rast am wildromantischen
Flusslauf. Allmählich wird der
Weg schwieriger.
Steigungen, Schmalstellen und
Hangabrutschungen erfordern
Konzentration. Die Spaziergänger,
die sich gern von Treseburg aus
im ersten Abschnitt ein wenig die
Beine vertreten, sind längst
rar geworden.
Der Weg wird zunehmend
holpriger, weshalb man gut
daran tut, knöchelhöhe
Wanderschuhe zu tragen, um
Schmerzen und Verletzungen
zu vermeiden.
Schon nach wenigen Kilometern eröffnet sich dem Wanderer der wildromantische
Reiz der
Landschaft. Mal dicht am Ufer der Bode, mal weit oben am Fels wandert
man
stromabwärts
Richtung "Thale". Wir finden diese Richtung perfekt, weil die
Tour so immer
schöner und
spannender wird. Teilweise musste der Weg mit
Planken, durch die man hinunter in
die
Tiefe schauen kann, um die Felsvorsprünge
herumgebaut werden.
Recht spektakulär
und ein interessantes Detail. Wer
Höhenangst hat, kann einem hier und auch sonst
noch
mehrmals auf dem Weg
allerdings leid tun und so bekannte ein Freund der Familie
beim
Sichten der Fotos:
"Keine zehn Pferde hätten mich da rübergebracht!"
Der "Kleine" in der Bildmitte in der Ecke vom Geländer ist übrigens ein
winkender Ralf,
der durch diese Aufnahme gern die Geländeproportionen verdeutlichen wollte.
Sanft plätschert die Bode
hier noch vor sich hin
und lockt mit malerischen
Stellen zum Picknicken.
Wer ein wenig Zeit
erübrigen kann,
sollte unbedingt ein
Picknick am Ufer
einplanen und
sich für ein Weilchen
dem Rauschen und
Glitzern des Wassers
hingeben.
Ein Bächlein bahnt sich malerisch den Weg durch den Wald, um sich weiter unten
mit
der Bode
zu vereinigen. Und während Leilah sich arglos mit einem Apfel stärkt,
kann
Ralf
sich mal
wieder nicht den lachenden Ausruf "Oh, Schneewittchen!" verkneifen.
;-)
Man möchte endlos verweilen und einfach nur die Bilder und den Duft in sich
aufsaugen.
Die Felswände unten in der Schlucht wirken zuweilen wie unheimliche, mystische
Gestalten und Fratzen.
So trägt z. B. auch eine hoch aufragende Formation (nicht jene im Bild) den
Namen
Siebenbrüderfelsen. Der Sage nach handelt es sich um sieben Prinzenbrüder, die -
weil
allesamt von ihr abgewiesen - die Königstochter Brunhilde verschleppten und
vergewaltigen
wollten und zur Strafe von Waldgeistern versteinert wurden. Später wurde der
Felsen
in Goethe-Felsen umbenannt. Eine fragwürdige Ehre, nicht wahr?!
An vielen Stellen wurde der
Weg so gut wie möglich
gesichert. Gegen die
allgegenwärtige Gefahr
des Murgangs (Steinschlag)
in diesem Gebiet können
allerdings auch die besten
Wartungsarbeiten nichts
ausrichten.
Hoch ragt so
mancher
Fels
über dem Fluss
auf,
der gen
Thale allmählich
immer reißender
und
wilder wird.
Wie ein
Blick
in die
Traumzeit...
Womöglich hat er genau hier gestanden und ergriffen
das Naturschauspiel bewundert, der junge Goethe.
Laub, Moos
und Wasser
imponieren mit
eigentümlichen
Grünnuancen
in dieser
beinahe
surrealen
Welt.
Es gibt Orte, an denen die Zeit still zu stehen scheint und
wenigstens für eine Weile Mühen und Sorgen ruhen.
Recht anstrengend ist das
steile Auf und Ab über die
steinigen Wege gelegentlich,
aber die Euphorie über die
Schönheit dieses Geschenkes
der Natur lässt das leicht
vergessen und wir könnten
immer weiter und weiter laufen
in diesem herrlichen Tal.
Es ist übrigens eine Teilstrecke
des berühmten Harzer
Hexenstiegs, der weiter zum
Brocken führt, den wir zehn
Tage zuvor über den Heinrich-
Heine-Weg bestiegen haben.
Die Welt ist nicht mehr da.
Dort, wo sie einmal war,
schwebt Nebel durch den Raum.
Was ich noch gestern sah
so hoffnungsschimmerklar
ist fort.
Die Welt war nur ein Traum...
©
Leilah Lilienruh, 2007
Durch den Nebel, weich und licht,
durch die Wolken, Schicht um Schicht,
durch die Sterne tief im All
will ich fallen, will ich stürzen,
lauthals lachend, kreischend, jubelnd,
ohne Flügel, ohne Angst,
um ganz tief in mir zu landen,
wo ich niemals vorher war,
und mich endlich ganz zu sehen,
grenzenlos und sonnenklar.
©
Leilah Lilienruh
("Fallen", Lyrikband "Gezeitenlos")
Die Kamera vermag den Reiz
und all die Sinneseindrücke
dieser Landschaft nicht
einzufangen und doch
möchte man immer wieder
stehenbleiben und den
Auslöser betätigen, um
die ganze Herrlichkeit
mit sich heimzutragen.
Der berühmte "Bodekessel".
Aus dem plätschernden Wässerchen wird hier ein ordentlich reißender
Gebirgsstrom.
Die
Jungfernbrücke
am Fuße des
Hirschgrundes.
Der Sage nach stürzt
sie unter den Füßen
nicht-jungfräulicher
Damen ein. Allerdings
ist geschichtswissen-schaftlich kein
Fall
bekannt, der dies
belegen würde.
Also, keine Sorge,
liebe Damen.
Es müsste schon
mit dem Teufel zugehen... ähm... obwohl... wir befinden uns schließlich
im Harz...
Die "Teufelsbrücke" überquert man übrigens einige hundert Meter zuvor ebenfalls.
Demjenigen, der hier den Aufstieg zum Hexenplatz antreten möchte,
sei aus
Sicherheitsgründen übrigens dringend davon abgeraten, sich vorher mit
Schnäpsen in der uralten Schänke am Flüsschen zu 'stärken', weil ab
hier ist volle Konzentration und technisches Geschick gefordert.
Aufstieg "Hirschgrund".
Ab hier wird's spannend!
Ich sag's mal so: Außer
an Sonn- und Feiertagen
häufig keine Menschenseele
mehr weit und breit. Diese
Strecke verlangt jetzt einiges
ab, was uns gerade Spaß macht,
aber nicht jedermanns Sache ist.
Voraussetzung für diesen Aufstieg
ist gute Kondition, absolute
Trittsicherheit und Schwindel-
freiheit. Für Ungeübte, starke
Raucher, Kinder usw. gibt es
aber auch eine Seilbahn in der
Nähe. Die ist sogar ziemlich neu,
sehr chic und die Gondeln
besitzen teilweise Glasböden.
Durch die schwachen
Lichtverhältnisse unterm
Blätterdach ein wenig unscharf,
aber man erkennt, mit welchen
Bedingungen man rechnen muss.
Ralf freut sich wie immer auf
diesen Aufstieg, denn neben
einigen Strapazen bietet er
auch viel Kraxelspaß und
grandiose Ausblicke.
Das Foto
verdeutlicht, dass man sich beim Aufstieg im Hirschgrund dann tatsächlich
schon in der Kategorie des "Bergwanderns" befindet, was Kondition und technische
Fähigkeiten angeht. Der Gang über diesen Pfad, der sich über zwei Kilometer
Länge
in Serpentinen wieder ganz nach oben schlängelt, ist kein Spaziergang!
Selbst junge Leute kommen da mächtig ins Schnaufen und lassen sich zwischendurch
gern
mal mit "roter Birne" auf einem Stein am Wegesrand nieder. Und besonders wenn,
wie hier, der Untergrund durch Regenfälle noch feucht ist, muss man bei der
steilen
Kraxelei doch sehr achtgeben.
Bei dieser Aufnahme wird sicher auch klar, warum wir davon abraten, jüngere
Kinder
den Hirschgrund mit hinauf oder hinunter zu nehmen. Man mag's nicht glauben,
aber
uns begegnen auch auf diesem Streckenabschnitt (und sogar an diesem Tag mit
heiklem Untergrund) regelmäßig Eltern, die die Kleinen in weitem Abstand vor
oder
hinter sich diesen Felsenpfad hinunterstürmen und -turnen lassen - das Ganze in
den allermeisten Fällen auch noch in offenen Sandalen oder primitiven
Turnschuhen.
Darüber hinaus veranschaulicht das Foto, warum man - zumindest bei gut-
besuchtem Bodetal - aus Rücksicht auf andere Wanderer darauf verzichten sollte,
Hunde in diesem Abschnitt mit sich zu führen. Man kann seitlich teilweise
wirklich
kaum ausweichen, was gerade für Menschen mit Furcht vor Hunden zu extrem
unangenehmen Situationen führen kann, wie wir wiederholt beobachten mussten.
In steilen
Serpentinen
steigt man
voran.
In jeder
einzelnen Kehre
schaut der Wanderer
hinab in den Abgrund.
Wundervolle Impressionen
für Schwindelfreie, die Hölle
für alle Anderen. Deshalb
möchten wir hier noch
einmal ganz deutlich darauf aufmerksam machen, dass
das Plateau und die Auf- und
Abstiege für starke Phobiker
wirklich absolut ungeeignet
sind, auch wenn man sich
nicht im Hochgebirge befindet.
Uns sind schon mehrfach
bei unseren Bodetal-Touren
Grüppchen von Wanderern
begegnet, bei denen eine
Person weinend unter panischer
Angst "geführt" werden musste.
Eigentlich überflüssig zu
erwähnen, dass dies nicht
nur dem bedauernswerten
Höhenangstler die Freude
an der Tour nimmt.
Weil die Farben
bei dieser Tour am
Spätnachmittag so
betörend waren
und uns an die
Gemälde von
Claude Monet
erinnerten, hier
eine kleine
technische
Spielerei,
in der Leilah
samt Landschaft
zum Ölgemälde
erstarrt.
Wieder auf
der "La Viereshöhe". Diesmal im Sonnenuntergang und menschenleer.
Gutes Timing. Hinter dem Berg erahnt man das Städtchen Thale.
Während
die Gipfel
und Wälder in der
Dämmerung ver-
schwinden und ein
schönes Abendrot
aufzieht, verzehren
wir gemütlich die
Proviantreste aus
den Rucksäcken
und genießen un-
gestört die Stille.
Die Schänke an
der Jungfernbrücke,
von wo aus wir den
Aufstieg im Hirsch-
grund begannen,
erscheint winzig
von hier oben.
Der
Hexentanzplatz
versinkt langsam in
der Dunkelheit.
Keine Touristen
mehr hier draußen.
Nur noch die Gäste
im Restaurant an
der Klippe, wir, ein
milder Abendwind
und die Erinnerung
an einen wahnsinnig
schönen Tag auf den
Spuren Goethes.
Extra für Euch
haben wir auch
noch einen Blick
auf die Seilbahn
geworfen. Ist
wirklich chic, und
die grünen Kabinen
haben offenbar
die Glasböden.
Unser Motto
lautet allerdings:
So, wie wir auf den
Berg rauf kommen,
kommen wir auch
wieder runter -
auf unseren
eigenen Füßen.
;-)
Und nur der Vollständigkeit halber hier eine der schaurigen Skulpturen am
Hexentanzplatz
in der Dämmerung. Wer aus dem Bodetal keine anderen Eindrücke als diesen Ort
für Touristendurchtrieb mitnimmt, ist wahrlich ein armer Teufel. ;-)
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