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   Traumhafte Herbsttour am nordhessischen Edersee
  




Die "Kanzelroute"
 





Unsere Gesamtbewertung:
3,5 von 5 Sternen

 


Schwierigkeitsgrad "mittel"
innerhalb der Kategorien:
Mittelgebirge/ Halbtagestour





(mehr Bilder finden Sie weiter unten auf dieser Seite im Rahmen einer "Fotostrecke")


Den Urwaldsteig rund um den Edersee im Waldeckischen Bergland kannten
wir natürlich bereits von zahlreichen früheren Touren, aber die Strecke, die
wir uns im Oktober 2016 ausgesucht hatten, nämlich vom Städtchen Waldeck
aus über Urwaldsteig und Kanzelroute hinunter zur Staumauer und durch den
Wald unterhalb der "Kanzel" retour zum Elsterberg, war auch für uns neu.

Das Fazit ausnahmsweise vorweg: Man möchte bei der Beschreibung der
Wanderung in Superlativen schwelgen, was nicht nur dem herrlichen Sonnen-
wetter dieses Tages geschuldet ist, sondern vor allem der spannenden,
abwechslungsreichen Streckenführung mit herrlichen Ausblicken auf
den wunderschönen Stausee, der bei Niedrigwasser seine
versunkenen Ruinen und "Inseln" preisgab.

Dass genau dieser See Leilah zu ihrem Mystery-Thriller
"In glasgrüner Stille" inspiriert hat, ist ja längst
auch kein Geheimnis mehr. ;-)
 


Länge

ca. 9 km
 


Landschaft

traumhafte Impressionen, schöner Mischwald-Bestand, Hügel, Seenblick, Staumauer
 


Streckenführung

abwechslungsreich, teils zwar in Ortslage und ca. 400 m auf einem Wirtschaftsweg,
aber überwiegend schmale Hang- und Waldpfade, viele Aussichtspunkte,
einige etwas fade Waldabschnitte
 


Streckenzustand

freie, gut gewartete Wege; auffällig viel Kleinabfall am Wegesrand, vermüllte
Schutzhütte; viele Bänke zur Rast an gut ausgewählten Stellen, aber keinerlei
Tische für Brotzeit. Gut erkennbare, sinnvoll eingesetzte Beschilderung.
 


Schwierigkeitsgrad

mittel, da einige zwar kurze aber steile Abschnitte. Daher eher
ungeeignet bei Schnee, Eis und Matschwetter.
 


Erforderliches Equipment

gutes Schuhwerk, ggf. Sonnenhut/ -brille
 


Familientauglichkeit

Ja, mit lauffreudigen Kindern ab ca. 6 Jahren durchaus empfehlenswert.
Allerdings sollte man die Kleinen aufgrund der schmalen Pfade
direkt am steilen Hang nicht außer "Griffweite" vorweg- oder
hinterherlaufen und vor allem nicht drauflosrennen lassen!

Für Kinderwagen/ Buggy absolut nicht geeignet!
 


Tipps

Ambitionierte Fotografen postieren sich für geniale Aufnahmen auf der Heimfahrt
kurz vor Sonnenuntergang noch an der Uferpromenade unterhalb von Waldeck.

Der Parkplatz am Schloss ist kostenpflichtig und teuer. Es gibt günstigere oder
sogar kostenlose (allerdings nur für einige Stunden) Parkmöglichkeiten in
Waldeck, die noch näher am Tourstartpunkt liegen.
 


Foto-Streckenbeschreibung

(Bilder bitte anklicken, um sie im Großformat zu betrachten)









Statt auf dem (kostenflichtigen)
Parkplatz des Schlosses, hatten
wir das Auto am "Alten Hof"
hinter der evangelischen Kirche bei
der Touristen-Info im Ortskern
abgestellt, wo man mit Parkscheibe
für einige Stunden stehen darf.
Nachdem der Marktplatz überquert
war, führte der ausgeschilderte
Weg direkt zum nahen "Elsterberg",
der sich zwar immer noch in
Ortslage befindet, aber bereits
herrliche Ausblicke auf Schloss
und See gewährt.

Keine Angst, ruhig losreißen.
Es kommen noch viele eben-
bürtige Aussichtspunkte. ;-)











Noch einmal der Blick hinüber zum Waldecker Schloss mit seiner exponierten Lage,
diesmal vom ersten Aussichtspunkt im Wald. Selbstverständlich ist das Schloss
als solches mit seiner Geschichte und Architektur, seinem Ausblick und der
Gastronomie auch einen gesonderten Besuch wert, aber in diesem Beitrag
soll es nur um die Kanzelroute gehen.












Dass der Urwaldsteig stellenweise
durch das Städtchen geführt wurde,
bedeutet nicht, dass es hier (je nach
Jahreszeit) nicht auch hübsche und
interessante Eindrücke gibt, wie
etwa den üppig tragenden Birnbaum
im Garten in der Straße "Am
Ziegenberg", die man durchquert,
bevor es aus dem Ort heraus in
den Wald überm Edersee geht.




























Ganz typisch für den
Urwaldsteig: Schmale
Wanderpfade schlängeln
sich idyllisch an den Hängen
über dem See entlang
und geben immer wieder
Gelegenheit, den
fantastischen Ausblick
zu genießen.



























Brotzeit auf der Bank am
Aussichtspunkt "Hexenkopf"
mit herrlichem Ausblick auf die
vom Niedrigwasser freigelegten
"Inseln". Hier fasziniert neben
dem See der schöne, gemischte
Baumbestand. Sobald die Sonne
hervorkommt, zeigt sich auch an
diesem Rastplatz eine Eigenheit
des Edersees, nämlich der warme
Föhnwind, der den Wanderer
selbst an kühleren Herbsttagen
umschmeichelt und dazu
bringt, die Jacke für eine
Weile auszuziehen.












Der höchste Punkt des von uns gewählten Rundweges:
Die sogenannte "Kanzel" auf knapp 400 m Höhe mit der Friedrich Meyer
Schutzhütte und den überdimensionierten Stühlen.
Vorweg: Der Ausblick von hier oben auf See und hügelige Landschaft ist
natürlich wunderschön und weckt vor allem bei Sonnenschein Urlaubsgefühle
wie im mediterranen Raum. Leider ist dies auch die Stelle, an der man nicht umhin
kommt, den einzigen Kritikpunkt zu benennen, der uns auf dieser Tour immer wieder
aufgefallen ist: die überdurchschnittlich starke Verschmutzung der Strecke durch
Verpackungsmüll und Papiertücher! Bereits am Wegesrand waren uns weit mehr
leere Plastikverpackungen und Taschentücher aufgefallen als an den meisten
anderen Wanderwegen, die wir kennen.
Die "Krönung" war allerdings ein Blick in die ohnehin nicht sonderlich einladende
Kanzel-Hütte: Unter den bemalten und verunstalteten Holzbänken türmten sich
die Hinterlassenschaften menschlicher Ferkel in Form von Plastikbechern und
-bestecken, Servietten und Co., so dass man sich selbst bei einem Regenschauer
wirklich nur äußerst ungern zwischen all dem Unrat niederlassen würde. Wie lange
sich der Mülldort schon angesammelt hat und ob der Betreiber durch häufigere
Kontrollen hier Abhilfe schaffen könnte, vermögen wir natürlich nicht zu sagen.
Schade ist's allemal, da die Strecke als solche uns begeistert hat!




Von der höchsten Erhebung der Strecke, der "Kanzel", schaut man auf die
Längsseite der langgezogenen "Insel" im See, die normalerweise von den Fluten
fast komplett bedeckt ist sowie weit ins malerische Waldecker Bergland hinein.
Die grüne Uferbewachsung auf der gegenüberliegenden Flussseite markiert den
normalen Wasserstand. Neben einigen Ferienunterkünften und Restaurants befinden
sich dort drüben (links im Bild) auch eine Jugendherberge und das Strandbad.













Die Natur als grandioser
Bildhauer und Maler:
Mit bizarren Formen und
betörenden Farbnuancen
fesseln ergrünte Felswände
wie diese am Wegesrand
den Blick des erstaunten
Betrachters.

Welches scheue Tier mag
wohl hinter der kleinen
Höhlenöffnung sein
Zuhause gefunden haben?
















Hier noch einige Impressionen von der Waldecker Bucht kurz vor Sonnenuntergang.
Gerade bei Niedrigwasser und im Indian Summer bieten sich hier dem Besucher
erhebende Bilder, die nicht wenige Fotografen anziehen und inspirieren.










Zum Vergleich hier eine alte Aufnahme aus dem privaten Familienalbum (man
möge die schlechte Fotoqualität entschuldigen), die Ende August 2004 vom
Waldecker Schloss aus gemacht wurde und den See mit den hervorlugenden
"Inseln" (Hopfenberge) bei hohem Wasserstand zeigt.
Im Hintergrund erkennt man vage die Staumauer.








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